Die Geschichte im Wermsdorfer Wald

Wanderung von Wermsdorf – Kühren

Frohen Mutes und trotz Gewitteransage zum Nachmittag, steigen 13 Wanderfreudige in Leipzig in den Zug um nach Grimma zu fahren. Von dort fuhren wir mit dem Bus .In Wermsdorf am Hirschplatz angekommen, starten wir unsere 21 km Wanderung:

Altes Jagdschloss

Nur wenige Meter und wir sehen das Alte Jagdschloss. Es wurde 1607-1610 unter Kurfürst Christian II. erbaut und von seinem Bruder Johann Georg I. 1617-1627 aus- und umgebaut. Heute sind hier Gemeindeverwaltung , Touristeninformation und Kulturzentrum untergebracht.

Jagdschloss Hubertusburg

In die Nachbarschaft des Alten Schlosses hat August der Starke 1721 ein neues größeres Jagdschloss bauen lassen – Schloss Hubertusburg. Damals gehörte es zu den größten Jagdschlösser Europas. Namenspatron war Hubertus von Lüttich, ein Bischof. Er wird in der kath. Kirche als Heiliger verehrt.

Sächs. Kurfürst und poln. König August III. der Sohn von August dem Starken, hat das Schloss weiter ausgebaut und als zeitweilige Nebenresidenz genutzt.

August III. überlies die Staatsgeschäfte seinem wichtigsten Berater Heinrich Graf von Brühl, der die Sachse in den sieben jährigen Krieg führte. (1756 – 1763 )

Der Kurfürst floh nach Polen, denn während Österreicher, Sachsen und Kosaken Schloss Charlottenburg bei Berlin verwüsteten, wurde als Rache dafür 1760 unter Auftrag Friedrich des Großen ( der Alte Fritz) die Hubertusburg stark geplündert.

1813-15  Lazarett für französische und sächs. Verwundete der Völkerschlacht.

1840       Strafanstalt für bis zu 170 Gefangene.

1846       Erziehungsanstalt

1941       Offiziersschule der Wehrmacht.

seit 1945 Klinik für Psychiatrie, Neurologie und Pädiatrie.

Jetzt gehen wir in einem großen Bogen um das Schlossgelände, um dann in den Wermsdorfer Wald (13000 ha) zu gelangen. Da finden wir, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, mehrere Teiche an denen wir wechselseitig entlang liefen. Die Teiche sind künstlich angelegt . Vor etwa 500 Jahren wurde in den Bachniederungen des Mühlbachs Dämme aufgeschüttet, die zur Wasserstauung und späterer Fischzucht dienten.

Am Ende des Kirchenteiches legen wir eine kleine Rast ein – am Waldklassenzimmer. Wir haben das Kulturlandschaftsmuseum der Friedrich-Gustav-Klemm-Gesellschaft ( Sitz in Dresden ) erreicht.

Kulturlandschaftsmuseum

Geschichte im Wald

1949 entdeckte der Lehrer und Heimatforscher Fritz Lommatzsch ein zwischen 1350 und 750 vor Christus angelegtes Gräberfeld mit hügelartigen

Steinmalen und Steindecken (aus der Frühbronzezeit). Zwischen 800 und 900 siedelten sich hier Slawen an undzwar direkt in der Tallandschaft des heutigen Kirchenteichs am Mühlbach.

Sie lebten hier als Pechsieder, Imker und Grubenköhler. Um 1200 entstand durch Neubesiedlung der Ort Nennewitz mit einer Turmhügelburg, einer Saalkirche und acht Siedlungshäuser für 60 -70 Siedler.

Zwischen 1360 und 1380 wurden das Dorf und auch umliegende Ortschaften aufgegeben. Über die Ursachen wird spekuliert: e v t.

Pest…….schlechter zu sandiger Boden…..

Archäologe Prof.Gerhard Billig entdeckte in den 1960/1970er Jahren die Siedlung im Kirchenteich.

Wir sehen uns den Grundriß der Saalkirche an um dann unseren Weg um den Doktorteich fortzusetzen. In der Gaststätte „Waldhof“ werden wir schon erwartet.

Gestärkt und ausgeruht geht es auf die letzten 7 km Wegstrecke bis zum Bahnhof Kühren.

So ging wiedereinmal ein schöner Tag zu Ende! ( Text: Marlis / Bilder: Eva )

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