Silvester im Tharandter Wald
Silvesterfahrt 2023/24 1.Tag-Anreise Am 29.12.2023 bei angenehmen 6 Grad und trockenem Wetter fanden sich 24 gutgelaunte Wander- und Feierfreudige an der Bushaltestelle Goethestr….
Silvesterfahrt 2023/24
1.Tag-Anreise
Am 29.12.2023 bei angenehmen 6 Grad und trockenem Wetter fanden sich 24 gutgelaunte Wander- und Feierfreudige an der Bushaltestelle Goethestr. ein, um zu unserer diesjährigen Silvesterfahrt in den Luftkurort Hartha bei Tharandt aufzubrechen.
Weil alle Teilnehmer pünktlich waren und das Gepäck unterschiedlichen Ausmaßes schnell verstaut war, konnten wir kurz nach 10 Uhr mit unserem Stammfahrer Patrick starten.
Es ging zügig voran, sodass wir nach einer Stunde einen Rastplatz zwecks Kaffee-, Würstchen- und PP ansteuerten. Eine halbe Stunde später waren alle versorgt und es ging weiter. Bereits 12:20 Uhr erreichten wir unser Quartier „Parkhotel Forsthaus“.
Nach leichter Irritation vonseiten des Personals wegen unserer zeitigen Anreise hatte endlich jede/r einen Zimmerschlüssel ergattert. Wir bezogen erstmal die z.T. noch nicht hergerichteten Zimmer und verabredeten für 13:15 Uhr den Treff zu unserer ersten Wanderung.
Voller Tatendrang nahmen wir einen Rundkurs durch den Tharandter Wald in Angriff. Während einer kurzen Pause gab Andreas eine lustige Weihnachtsgeschichte zum Besten. Auf unserem weiteren Weg erreichten wir „Cottas Grab“ und erlangten interessante Informationen zum Leben und Wirken von Johann Heinrich Cotta. An einem schönen Aussichtspunkt mit Blick auf Tharandt und die Weißeritz versammelten wir uns zum obligatorischen Gruppenfoto. Im Anschluss erklommen wir leichtfüßig den Aussichtspunkt auf dem 335 Meter hohen Kienberg.
Auch hier gab es für alle Wissenshungrigen Schautafeln mit interessanten Informationen. Dann wanderten wir weiter, vorbei am Tharandter Schloss, das sich in Privatbesitz befindet und leider einen ziemlich sanierungsbedürftigen Eindruck machte.
Drei Stunden nach dem Start, einer Strecke von 10 km und den erklommenen 200 Höhenmetern erreichten wir unser Hotel angenehm erschöpft. Die Zimmer waren inzwischen auch hergerichtet, sodass es sich alle bequem machen konnten.
Wir stärkten uns beim Abendessen und ließen den Abend mit netten Gesprächen bei individuellen Lieblings Getränken ausklingen.
Silvester im Tharandter Wald
2.Tag 30.12.2023 “ Drunter und Drüber „
Nach dem Frühstück, das sicher alle satt werden, aber möglicherweise individuelle Wünsche offen ließ, versammelten wir uns nach bekannter Manier 9:28 Uhr zur Ganztageswanderung ohne ein besonderes Ziel. 13 Uhr war eine Einkehr in einem vietnamesischen Restaurant in Tharandt geplant. Dort sollte uns Herbert erwarten, der aus gesundheitlichen Gründen noch etwas kürzer treten musste. Vier Wanderfreundinnen waren noch individuell angereist und verstärkten unsere Gruppe auf 27 Personen. Brigitte eröffnete die Wanderung wieder wie üblich mit einem sorgfältig ausgewählten und deshalb sehr passenden „Spruch des Tages“.
Nachdem es in der Nacht geregnet hatte, schien uns der Wettergott zunächst gnädig zu sein. Leider blieb das nicht lange so und wir mussten unsere Schirme und Regencapes auspacken. Aber davon ließen wir uns nicht die Laune vermiesen.
Das erste Highlight war ein Naturdenkmal, eine „Süntelbuche“, Informationen dazu konnte man der angebrachten Tafel entnehmen. Weiter ging es durch den Wald, bis nach ca. einer Stunde fünf Wanderer/innen aus verschiedenen Gründen einen kürzeren Weg einschlagen mussten.
Vielleicht ahnten sie schon, was noch auf uns zukommen sollte. Hin und wieder mussten wir dann auf dem Weg liegende Bäume passieren, mal drüber, mal drunter durch. Am Seerenbach und später an der Weißeritz entlang setzten wir unseren Weg fort. Als ein Weißeritz Zufluss unseren Weg kreuzte, der unter normalen Umständen wahrscheinlich nur ein Rinnsal und mit einem beherzten Hüpfer passierbar gewesen wäre, mussten wir eine Entscheidung treffen.
Da viele nicht das Risiko eingehen wollten, auf den glitschigen Steinen auszurutschen und vielleicht im Wasser zu landen oder sich zu verletzen, änderte Brigitte die Wanderroute zugunsten der Sicherheit. Daher mussten wir zwar einen Umweg in Kauf nehmen, aber es sollten ja alle heil und gesund ankommen.
So ging es zunächst den Berg hoch, wieder waren umgestürzte Bäume zu überwinden und wir kamen so noch an Soldatengräbern von 1945 mit entsprechenden Informationstafeln vorbei. Der Weg wurde nicht wirklich besser, es nieselte weiter und der Boden war oft sehr glitschig. Wir mussten uns beim Laufen sehr konzentrieren, aber an kniffligen Stellen halfen wir uns gegenseitig, sodass alle gut vorankommen. Am Waldrand angekommen setzte nochmal etwas mehr Regen ein, dann kam aber sogar kurz die Sonne raus. Und wie auf Bestellung, oder als Belohnung für unsere Strapazen, bildete sich auch noch ein Regenbogen.
Ohh, das ist schon ganz schön Abendteuerlich !
Inzwischen war es schon 13 Uhr, Herbert und die 5 anderen saßen bereits im Restaurant. Nun wurde aber der Weg besser und wir waren guter Dinge, das Schlimmste geschafft zu haben.
Ab hier ging es aufregend weiter
Der Neumeisterweg
Der Neumeisterweg sah ganz verheißungsvoll aus, und wir hofften, unsere Einkehr mit nur einer kleinen Verspätung zu erreichen. Aber es kam nochmal ganz dicke. Plötzlich schien es gar nicht weiterzugehen. Weit und breit nur umgestürzte Bäume, der Weg war kaum noch erkennbar. Brigitte ging zunächst etwas voraus und entschied dann, dass wir weitergehen können. Der Weg war sehr schmal und abschüssig, wieder sehr glitschig und wir mussten viele kleinere Bächlein überwinden. Das kann eben auch mal passieren, wenn man in der Natur unterwegs ist.
Allerdings schienen die Wanderwege schon seit geraumer Zeit nicht gut kontrolliert worden zu sein. Aber wir schafften es alle, indem wir uns gegenseitig unterstützten, vor allem unsere Männer waren sehr hilfsbereit, danke nochmal dafür. Mit fast zwei Stunden Verspätung trafen wir wohlbehalten im Restaurant ein. Unsere sechs WanderfreundInnen hatten schon gegessen und tapfer die Stellung gehalten. Endlich konnten wir uns jeder nach seinem Geschmack „a la card“ mit Suppe, Nudeln, Reis oder anderen Leckereien stärken sowie den Flüssigkeitshaushalt auffüllen.
Nach einer Stunde traten wir den Rückweg an und erreichten 17 Uhr unser Hotel. Inzwischen war es dunkel, aber wir hatten die 16 km und 400 Höhenmeter geschafft, darauf waren wir alle sehr stolz!
Eigentlich hatten viele schon so gut gegessen, dass wir noch gar keinen Hunger auf Abendessen hatten. Einige entschieden sich, die Sauna zu besuchen.
Alle anderen ließen sich dann doch das Abendessen schmecken.
Da wir ziemlich knülle waren und ja am nächsten Abend Silvester feiern wollten, zogen wir uns etwas früher als am Vorabend in die Zimmer zurück. Trotz der unvorhergesehenen Herausforderungen war es eine sehr schöne Wanderung, Danke an Brigitte.
Silvester im Tharandter Wald
3. Tag 31.12.2023 Jahresabschlusswanderung und Silvesterfeier
Nach dem Frühstück versammelten wir uns wieder zum bekannten Zeitpunkt und marschierten bei bestem Wanderwetter gut gelaunt los. Brigitte hatte uns versprochen, dass es im Vergleich zu gestern nur ein „Waldspaziergang“ werden sollte. In Spechtshausen war eine kleine Einkehr geplant und wir waren dort bereits angemeldet.
Nach kurzer Zeit erreichten wir ein kleines Kneipp-Becken und legten unsere erste Pause ein. Diese wurde auf verschiedene Art genutzt: Doris ließ es sich nicht nehmen, ihre Füße von Wanderschuhen und Socken zu befreien und durch das kalte Wasser zu waten, Mitstreiter dafür fand sie keine.
Dafür taten sich ein paar Sangesfreudige zusammen und gaben „Am Brunnen vor dem Tore“ zum Besten. Der Text war im Rahmen der ausgeschilderten „Straße der Lieder“ auf einem Schild niedergeschrieben, die Melodie war bekannt. Außerdem öffnete Brigitte ihren Zauberrucksack und förderte leckere Getränke zutage, Kräuter- und Eierlikörchen fanden ihre Abnehmer.
Es ging ganz entspannt weiter bis zu nächsten Gesangseinlage „ Sah ein Knab` ein Röslein stehen“ stand auf der Texttafel und wir trällerten los.
Die nächste Pause machten wir an dem Flüsschen Triebisch, danach waren Brigittes Fläschchen dann auch leer 🙂 Die Natur ließ es sich nicht nehmen, uns auch heute nochmal Bäume über den Weg zu legen, aber diese konnten wir mühelos überwinden. An der Triebisch entlang wandernd erreichten wir den Imbiss in Spechtshausen um 12:40 Uhr. Bei Bratwurst, Linsensuppe, Fischbrötchen und anderen Leckereien saßen wir im gemütlich hergerichteten, beheizten und für uns extra reservierten Zelt. Der Rückweg war für uns eine Kleinigkeit, nach 11 km mit 200 Höhenmetern kamen wir 14 Uhr am Hotel an. Manche hatten für heute noch nicht genug und drehten sogar noch eine Extrarunde.
Silvester im Tharandter Wald
Die Zeit bis zum Abendessen nutzten wir zum Ausruhen und zur Herrichtung der Frisuren und Kleidung für die Silvesterfeier. Gut gelaunt im Feier-Outfit, mit Hütchen, Luftschlangen und anderen Accessoires dekoriert, bedienten wir uns zunächst an der heißen Tomatensuppe und am kalten Buffet. Ich spreche hier nur für mich, aber sogar ich habe schon besseres erlebt, und ich bin bei Weitem kein Feinschmecker 🙁 Aber auch das konnte unsere Feierlaune nicht trüben.
Ein Highlight des Abends war das von Gisela vorbereitete Bilderrätsel. Dazu hatte sie alle WanderfreundInnen um Fotos von mehr oder weniger bekannten Gebäuden, Plätzen und anderen Leipziger Sehenswürdigkeiten gebeten. Es war sehr spannend und während der Auflösung gab es so einige Überraschungen. Danke nochmal an Gisela für die Idee und die tolle Vorbereitung 🙂 Ich werde in Zukunft versuchen, mit offeneren Augen durch die Straßen und Parks unserer Stadt zu gehen.
Dann versetzten uns die von Andreas vorbereitete Musik – Danke dafür nochmal an Andreas 🙂 und verschiedene leckere Getränke, an denen wir uns individuell bedienen konnten, schnell in Tanzlaune. Wir hatten sehr viel Spaß, inklusive Polonaise und Gesangseinlagen verging die Zeit wie im Fluge. Gemeinsam zählten wir die letzten Sekunden bis Mitternacht herunter, stießen mit dem bereitgestellten Sekt an und wünschten uns ein „Gesundes Neues Jahr“ 2024. Viele gingen nach draußen um sich am Feuerwerk der anderen zu erfreuen oder selber das neue Jahr mit ein paar Raketen zu begrüßen. Wer wollte, konnte jetzt nochmal Kaffee und Kuchen genießen oder sich weiterhin an der Bar bedienen. Dann lichteten sich die Reihen so langsam und die letzten Feierfreudigen incl. meiner Person;-) machten erst 2 Uhr morgens die Musik und das Licht aus.
Für mich war es ja die erste Silvesterfahrt und -feier mit der Wandergruppe, aber es war seit vielen Jahren die schönste und ich werde in diesem Jahr ganz bestimmt wieder dabei sein.
Silvester im Tharandter Wald
Tag 4 – 01.01.2024 – Wanderung zum Jagdschloss Grillenburg
Am Neujahrstag war das Ziel unserer Wanderung das Jagdschloss „Grillenburg“. Brigitte war gnädig mit uns und wir starteten eine halbe Stunde später als sonst. Der Wettergott meinte es auch gut mit uns, es waren angenehme Temperaturen und vor allem war es trocken. Ab und zu ließ sich sogar die Sonne sehen.
Im wahrsten Sinne des Wortes auf dem „Holzweg“ marschierten wir, anfänglich vielleicht noch etwas müde, vorbei am Bach- und anderen Geistern, über den Sinnes-und Abenteuerpfad. Wer wollte, konnte den aufgestellten Tafeln wieder interessante Informationen zum Thema Baum, Wald und Holznutzung entnehmen.
Noch vor 12 Uhr erreichten wir das Jagdschloss „Grillenburg“. Am leeren Natur-Badeteich hätten wir die Möglichkeit für einen Imbiss gehabt. Aber auf Brigittes Frage: „Möchte jemand was Kleines haben?“ kam von Gisela die Antwort: „Nee, ich bin froh, dass die Kinder aus dem Haus sind“, was für allgemeine Erheiterung sorgte. Wir hatten alle keinen Hunger, so machten wir uns auf den Rückweg und zum Hotel. Am Ende waren es auch an diesem Tag wieder 11 km und 200 Höhenmeter.
Im Hotel erwarteten uns 14 Uhr Kaffee und Kuchen, so konnten wir uns bei Creme-oder Obsttorte stärken. Die Zeit bis zum Abendessen nutzten manche nochmal für einen Saunabesuch, andere machten ein kurzes Mittagsschläfchen.
Obwohl noch keiner wusste, was es dann zum Abendessen geben wird, saßen 18 Uhr alle wieder erwartungsvoll im Hotelrestaurant. Die Soljanka, auch in fleischloser Variante, schmeckte dann sehr gut, auch das Brot dazu war lecker. Der Rest machte leider den Eindruck der Resteverwertung, was von einigen WanderfreundInnen z.T. nicht so positiv
aufgenommen wurde. Sicher hat keiner etwas dagegen , keine Lebensmittel zu verschwenden, aber in der Gastronomie ( 4-Sterne-Hotel) hätte man das nicht so offensichtlich erwartet.
Da allen noch die Silvesternacht in den Knochen steckten, leerten sich dann die Tische recht schnell.
So konnten wir auch etwas Schlaf nachholen und schon ein bisschen die Sachen für die morgige Heimreise sortieren.
Silvester im Tharandter Wald
5. Tag 02.01.2024 Heimreise
Etwas ausgeruhter als am Neujahrstag stärkten wir uns an 8.00 Uhr nochmal am Frühstücksbuffet. Leider drängte sich auch hier der Eindruck der Resteverwertung auf. Trotzdem sind wohl alle satt geworden und pünktlich um 10.00 Uhr versammelten wir uns mit unserem Gepäck im Foyer. Patrick war mit dem Bus schon da, das Gepäck wurde verstaut und wir traten bei Dauerregen die Heimfahrt an.
Kurz nach zwölf Uhr kamen wir in Leipzig an, auch der Regen hatte aufgehört und nach einer kurzen Verabschiedung machten sich alle auf den Weg nach Hause.
Für mich war es die erste Silvesterfahrt mit der Wandergruppe. Mir hat es sehr gut gefallen und ich wäre gerne 2024/25 wieder dabei. Ein Fazit zum Hotel inkl. Essen und Service werde ich an dieser Stelle nicht ziehen, das kann jeder für sich selbst tun. Aber ich hoffe, ich spreche im Namen aller Wanderfreundinnen, wenn ich an dieser Stelle nochmal ein großes Dankeschön an Brigitte und Herbert loswerde für die tolle Organisation. Und für Herbert alles Gute, dass er bald wieder fit ist und wieder mitwandern kann.
Text: Birgit.J – Bilder: Doris, Evi, Antje, Andreas,