Wandern im Spreewald

Erster Tag

Wandern im Spreewald

Die Wanderfreunde der „2 Meilenstiefel“ trafen sich an 04.05.23 in Lübben um ein schönes Wochenende im Spreewald zu verbringen. Gemütlich auf der Terrasse fanden wir uns ein, um den Abend ausklingen zu lassen.

Im Spreewald

Wie der Spreewald wirklich entstand

Der Sage nach ist der Spreewald ein missglücktes Werk des Teufels.

Dieser alten Sage zufolge spannte der Teufel des Öfteren seine riesigen Höllenochsen vor den Pflug, um die Felder rund um die Spree zu beackern. An einem Tag hatte er gerade das halbe Feld geschafft, als eines seiner Tiere müde wurde und sich weigerte einen weiteren Schritt zu gehen. Wütend stieg der Teufel von dem Pflug und schlug mit einer Peitsche nach den Ochsen. Das ließen sich die Tiere nicht gefallen und rannten mit donnernden Schritten los. Von links nach rechts, quer über das Land. Die Ochsen waren so schnell, dass der Teuf el keine Chance hatte hinterher zu kommen und so rissen sie mit dem Pflug dicke, lange Furchen in das Feld. Es dauerte nicht lange, bis sich eine Menge Wasser in ihnen ansammelte und bald schon verwandelten sich die Furchen in ein Netz aus Fließen.

Im Spreewald

Noch heute spricht man von einem Teufelswerk, wenn vom Spreewald die Rede ist.Wenn ihr wissen wollt, wo sich der Teufel mit seinen Aueroxen heute aufhält, schlage ich eine kleine Fahrradtour rund um Lübben vor…

Statt eines ordentliches Flussbettes rissen die türmenden Ochsen ein Delta mit 350 Wasserläufen, Fließen von mehr als 500 km Länge…genau weiss man es nicht mehr so.

Die SageDer Schlangenkönig

Die erste Sage, die Ihr kennen solltet, bevor ihr euren Urlaub in den Spreewald antretet, ist die Geschichte vom Schlangenkönig. Erzählungen nach kam einst ein fremder Graf hierher und erfuhr von den Einheimischen, dass es im Spreewald einen Schlangenkönig gäbe, der eine sehr wertvolle Krone trug. Der Fremde war sehr habgierig und beschloss kurzerhand, die Krone des Schlangenkönigs zu stehlen. Ein Bauer erklärte ihm, dass der König oft mit anderen Schlangen auf einer Wiese im dichten Wald spiele und seine Krone währenddessen auf einen warmen, sonnigen Stein ablegte. Der Graf begab sich auf die Suche und fand die besagte Waldwiese. Mucksmäuschenstill beobachtete er das Geschehen – die Schlange legte wie erwartet ihre Krone auf ein schneeweißes Tuch auf den warmen Stein ab und der Graf konnte das Funkeln der Diamanten sehen.

Der Schlangenkönig

Wandern im Spreewald

Am nächsten Tag ritt der Dieb schon morgens zu der Wiese, breitete ein großes, schneeweißes Tuch aus und versteckte sich in einem Busch. Als der Schlangenkönig wenig später eintraf, platzierte er seine goldene Krone auf dem Tuch des Grafen und gesellte sich etwas abseits zu den anderen Tieren. Blitzschnell sprang der Fremde aus dem Gebüsch, schnappte sich das Tuch, samt Krone und galoppierte auf seinem Pferd davon. Die Schlangen folgten ihm verärgert, doch mit einem Sprung über eine hohe Mauer, entkam ihnen der Graf. Von dort an war der Fremde ein reicher Mann und ließ sich ein prunkvolles Schloss bauen. Das Wappen des Schlosses zierte eine gekrönte Schlange.
Der Schlangenkönig – das Wappentier des gierigen Grafen – könnt ihr, wenn ihr genau hinschaut an jeder Ecke entdecken, denn heute zieren die gekreuzten Schlangenköpfe viele Häusergiebel und sollen den Bewohnern des Hauses Glück bringen.

Im Spreewald

Der Wassermann und seine Töchter

Der Wassermann ist sozusagen der Herrscher der Fließe. Den Sagen nach lebt er mit seinen bildschönen Töchtern im Wasserreich. Ab und zu mischen sie sich unter die Menschen an Land und treiben Handel auf den Märkten. Man erkennt den Nix einzig und allein an dem Saum seines Mantels, der immer dunkel und vollgesogen mit Wasser scheint. Die Töchter lieben es zu Tanzen, weshalb sie sich besonders gern auf Volksfeste schleichen.

Der Wassermann

Die Erzählungen berichten auch, dass der Wassermann jedes Kind, welches sich in seiner Nähe ungezogen verhält oder zu nah an die Wasseroberfläche kommt, in das Reich der Nixen zieht. Er selbst ist als Kind von bösen Jungen gejagt worden und fiel in ein tiefes Fließ, weshalb er andere Kinder vor den dessen Gefahren warnen möchte.
Auf dem Wochenmarkt schaue ich immer auf den Boden, um einen nassen Saum zu entdecken. Ich hatte leider noch kein Glück, aber vielleicht trefft ihr den Wassermann, während er seinen Handel mit den Menschen treibt. Wenn ihr auf dem Markt genauso viel Pech habt wie ich, besucht ihn direkt in seinem Reich am Hafenweg in Raddusch.

Unsere Kahntour begann am Hotel “ Stephanshof und wir freuten und auf einen entspannten Tag. Wir schipperten gemächlich auf kleine Fließe, bevor wir Motorangetrieben auf der Spree nach Lübbenau unterwegs waren. Die Häuser an den Fließen sind liebevolle dekoriert und laden ein zum verweilen.

Die Mittagsfrau

Wer zur heißen Mittagsstunde auf dem Feld arbeitet… den holt die Mittagsfrau!!! So warnten die alten Bauern ihre jungen Nachkommen. Wem sein Leben lieb ward, der legte die Arbeit über die Mittagszeit nieder und machte eine Pause. Kam es jedoch vor, dass sich der emsige Bauer keine Rast gönnte, erschien ihm die Mittagsfrau. Eine Stunde musste er oder sie Geschichten über Flachs erzählen. Wer sich auskennt, konnte so sein Leben bewahren. Diejenigen, denen das nicht gelang büßten Ihr Leben. Die Mittagsfrau verpasste ihnen einen Hitzeschlag.
Somit gilt die Mittagsfrau nicht nur im Siedlungsraum der Sorben/Wenden als Sagenfigur, sondern auch bei vielen anderen slawischen Völkern. Zu erkennen ist Sie an ihrer weißen Kleidung und der Sichel, welche Sie mit sich trägt.

Unser Kapitän machte noch eine extra Schleife in das nahe gelegene “ Lehde“ und so kamen wir in kleine Fließe, die die Massentouristen nicht zu sehen bekommen. An manchen Stellen ging es mit unseren Kahn ziemlich eng zu und wir scherzten: alle aussteigen und schieben. Da sich viele Höfe auf kleine Insel befinden muss die Post mit dem Kahn gebracht werden, auch der Müll wird so eingesammelt. Da nur wenige Boote unterwegs waren(die Saison hatte gerade begonnen) konnten wir das Paradies genießen.

Im Spreewald

Die Irrlichter

Sind es nun entzündete Gase oder kleine Helfer? Sicher ist man erst, wenn man ihnen begegnet. Der Sage nach helfen Sie denen, die Unterstützung benötigen, können sich aber böse rächen, wenn sie um ihren Lohn betrogen werden. Es gab wohl einen Bauern, der es überlisten wollte. So zeigte ihm das Irrlicht den Weg aus dem verwunschenen Sumpf und geleitete den Bauern nach Hause. Dort angekommen verschwand er in seinem Haus… Das Irrlicht hatte dort keine Gewalt mehr über ihn und warteten vergebens auf seinen Lohn.
Einige Tage später war der Bauer wieder in der Gegend und das Irrlicht trieb ihn die ganze Nacht durch die Sümpfe. Erst bei Tagesanbruch kam er schmutzig und erschöpft in sein Dorf zurück und wurde von den anderen Bewohnern verspottet. „Wer ein Irrlicht betrügt, dem ergeht es schlecht!“

Im Spreewald

Der Nachtjäger

Ihm wollte man nicht begegnen… ein schauerliches Wesen soll er sein der Nachtjäger. Er ist die Personifikation des Schlechtwetters, Sturms und Grauens. Vor allem in den Nächten des Herbstes und Frühjahrs soll er seine wilde Horde kopfloser Reiter und kläffender Hunde durch die Lüfte getrieben haben. Mit Peitschenhieben, Hörnerblasen und Gepolter zog er durch die Dunkelheit.
Viele unheimliche Dinge sind bei diesen Jagden passiert, für vieles gibt es keine Erklärung.

(Text aus: Sagen aus dem Spreewald)

Wandern im Spreewald

Zweiter Tag

Wir haben uns die Natur vom Kahn aus angesehen und dann von Land aus. Die Rohrammer oder auch Rohrspatz genannt begleitete uns auf dem gesamten Weg, denn sein Ruf ist so laut , als wenn er schimpft und sich gestört fühlt . Leider ist er sehr scheu und auch schnell weg, so dass wir ihn nicht zu sehen bekamen. Auch vereinzelt hatten wir Reiher und einige Jagdvögel gesehen

Wandern im Spreewald

An den Rastplätzen wurde gescherzt, ein kleiner Obstler genommen und die gesellige Runde in der Natur genossen.

Bevor wir nach ca. 19 km uns auf unsere Einkehr freuen, kommen wir nicht umher ein Fotoshooting zu machen.

Mit einem gut gefüllten Bauch laufen wir gemächlich zur Bushaltestelle um zur nach Lübben zu fahren.

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